Bruno Jonas
Meine Rede
Ein herrschaftsfreier Monolog für Fleischesser + Dieselfahrer.
Vegetarier und Veganer willkommen
„Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen“, hat Mark Twain geraten. Doch Besinnung ist heutzutage nicht wirklich angesagt. Für Innehalten und Nachdenken, heißt es, fehlt die Zeit, denn in spätestens 10 Jahren haben wir den point of no return erreicht, dann, so die apokalyptische Vorhersage von Experten, wird die Erde unbewohnbar sein. Deshalb scheint Panik die angemessene Reaktion und bei der besinnungslosen Mehrheit fühlt man sich ohnehin besser aufgehoben. Angebote, sich das Hirn vernebeln zu lassen, sind vielfältig. Wer achtet schon auf sprachmanipulative Strategien, wenn sie unterhaltsam sind?
Der große Philosoph Immanuel Kant hat fälschlicherweise geglaubt, der Mensch müsse sich aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit befreien. Heute befinden wir uns in einer Phase, in der sich der Mensch freiwillig in die Unmündigkeit aufmacht, weil es für ihn bequemer ist und mehr Spaß bringt.
Vor diesem Hintergrund wurde Bruno Jonas von der „Gesellschaft zur Rettung der Welt“ engagiert, um auf hoher See im „Hegelsaal“ der MS Deutschland einen Gala-Abend zu veranstalten. Vor dem „Nudelgangerl“ treten Illusionisten auf, Jonas ist nach dem Hauptgang dran, thematisch ist alles erlaubt. Nach dem Dessert gibt es noch Sintflut für alle. Der Abend endet final mit einem gemeinsamen Absaufen. Das kann nur heiter werden!
Bruno Jonas wählt in seinem neuen Programm die Form der Rede. Er läßt sich dabei gedanklich vom amerikanischen Schriftsteller Ambrose Bierce, einem Meister der amerikanischen Kurzgeschichte, leiten: Redekunst, so Pierce, ist die Verschwörung von Sprache und Handeln, um den Verstand zu hintergehen.