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KINO „Der Diplomat Stéphane Hessel“

Karte   3 €<br />
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Abendkasse<br />
Im Spätherbst 2010 erscheint das Pamphlet "Empört Euch" von Stéphane Hessel. Es wird zum unerwarteten Welterfolg. In viele Sprachen übersetzt, trifft es den Nerv der Zeit. Besonders auch bei jungen Menschen und nicht nur in Europa, sondern gerade auch in der arabischen Welt. Stéphane ist 93 Jahre alt.
Einzig in diesem Kino Dokumentarfilm "Der Diplomat Stéphane Hessel" führt Stéphane Hessel selbst in berührender Weise durch sein unglaubliches Leben und Überleben (z.B. im KZ Buchenwald) wodurch die Wurzeln seines Denkens und Handelns deutlich werden.
Stéphane Hessel ist ein Liebhaber von Poesie. Er kennt unzählige Gedichte, die meisten auswendig. Das Rezitieren bereitet ihm und den Zuhörern großes Vergnügen. Zugleich sind es eindringliche Augenblicke der Erinnerung. Im KZ Buchenwald waren Gedichte angesichts von Demütigung und Hunger für ihn ein Weg, um Mensch bleiben zu können und trugen zum Überleben bei. In dem Gespräch über Poesie beschreibt er eindringlich sein ganz besonderes Verhältnis zu Gedichten und wie sie sein Leben begleiten.
Mit freundlicher Unterstützung von   Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.barnsteiner-film.de
Der Film ist eine Reise zu den Stationen seines Lebens, wir begleiten ihn an die Originalschauplätze. Den Anfang macht Paris, seit 1924 seine Heimatstadt. Als Mitglied der Résistance wird er hier im Juli 1944 verhaftet, an der Mauer zum Friedhof Montparnasse. Verraten von einem Freund. Inhaftiert und gefoltert im Gestapo Hauptquartier in der Avenue Foch. Zum Tode verurteilt und nach Buchenwald deportiert. Häftling 10033. Buchenwald, dieser Ort des Schreckens liegt direkt gegenüber von Weimar, jenem berühmten Ort der deutschen Klassik.
Durch einen spektakulären Tausch der Identität überlebt Hessel und wird in das Todeslager Dora gebracht, wo die Häftlinge unter Tage die V2 herstellen müssen. Bei der Verlegung des Lagers kurz vor Kriegsende gelingt ihm die Flucht und er kann sich den amerikanischen Truppen anschließen.
Nach dem Krieg wird Stéphane Hessel Diplomat, er findet sein Lebensthema: die Menschenrechte. Heute ist er der letzte lebende Unterzeichner der Erklärung der Menschenrechte von 1948. Seine diplomatischen Missionen bringen ihn zur UNO nach New York, nach Vietnam, Algerien und schließlich nach Genf. Hier erleben wir ihn als Vertreter Frankreichs in der Menschenrechtskommission der UNO.
In Berlin sucht Stéphane Hessel Spuren seiner Kindheit. Sein Vater ist der Schriftsteller Franz Hessel, seine Mutter die Modejournalisten und Übersetzerin Helen Grund. 1924 geht die Familie nach Paris. Da ist Stéphane 7 Jahre alt. Der Zoologische Garten, ein Lieblingsort. Der Potsdamer Platz, sechs Jahre nach der Maueröffnung, eine Brache.
Im Berliner Kino Notausgang erfahren wir jene Geschichte, die Filmgeschichte geworden ist. Stéphane ist das Kind von Jules und Jim, der berühmten Dreiecksliebe zwischen seiner Mutter, seinem Vater und Henri-Pierre Roché, der darüber einen wenig beachteten Roman geschrieben hat. Bis François Truffaut darin den Stoff für seinen Film-Klassiker entdeckte.
Der Film, der all diese Geschichten erzählt, ist nach seiner Premiere 1995 bei der Berlinale (Internationales Forum des jungen Films) um die ganze Welt gereist und hat im Jahr darauf die Berliner Festwochen eröffnet und Preise gewonnen.

Datum

Dez 28 2016
Abgelaufen!

Uhrzeit

00:00 - 00:01
Kategorie

Veranstalter

Kulturhaus Milbertshofen

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