Vernissage Diana Galli pop.up.down
Diana Galli schafft in ihren Bildern gesellschaftskritische Gegenwartskunst – laut und farbig, schön schräg. Das gekünstelt Künstliche und das realistisch Absurde ihrer Werke hinterfragt den Umgang mit dem eigenen Körper und mit seiner Umgebung. Entwickelt sich unser Körper unserem Wesen gemäß oder wird er vom zeitgenössischen Perfektionsanspruch immer weiter verdrängt? Sind die Alltagsgegenstände unserer Umgebung der menschlichen Natur adäquat oder suggerieren sie dem Menschen die Notwendigkeit, sich Ihnen bis zur eigenen Unkenntlichkeit körperlich anzupassen?Der Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit liegt beim Experimentieren mit verschiedenen Materialien, Farbe, dem Körper und wie dieser mit dem Raum interagiert. Sie variiert das Trägermaterial von transparenten Folien über deckendes Kunststoffgewebe, hin zu klassischen Papier- oder Leinwandgrund. Ebenso reicht der Farbauftrag von Acryl- über Folien- hin zu Ölfarbe.
artifiziell.
Der eigene Körper nimmt zwar noch Raum ein, wird aber zunehmend von technisch designten und perfektionierten Konstruktionen verdrängt. Körper sind gebildet von interagierenden Körperzellen und -bakterien, deren Prozesse wir künftig aufgrund von Heil- und Machbarkeitsversprechen mit technischen Errungenschaften der Forschung verbinden werden. Die Künstlerin stellt malerisch die kritische Frage, wie weit diese Entwicklung wohl reichen wird. Kunststoff, Genmanipulation – alles Denkbare wird machbar und digital geschaffene, perfekt konstruierte Figurinen ersetzen den Charme des unperfekt Natürlichen.
absurd reality.
Diese Serie interpretiert das klassische Genre des Stilllebens neu. Kaum beachtete Alltagsgegenstände schweben frei im Raum und sind umgeben von weichen, fröhlichen, leuchtenden, wie pastellenen Farbflächen, die mit einem fragilen und starken Netz von Tuschefäden miteinander verbunden sind. Diese absurd reality-Serie von 2017 lotet den Spielraum zwischen illusionistischer und realistischer Malerei aus. So entsteht eine wundersame Konstellation von Dingen, die scheinbar nichts miteinander gemein haben, doch letztlich gemeinsam die Gegenwartskultur abbilden.