Vernissage mit Jumpei Uchida: chin-moku – tiefes schweigen

                                               GEOLOGISCH . MAGISCH

Der Künstler Jumpei Uchida  zeigt Landschaften in Acryl auf Leinwand, die er nach zwei Konzepten gestaltet hat.

Die großformatigen Bilder entwickeln über 4 m Breite eine zauberhafte Landschaft, inspiriert von kindlichen Erinnerungen an die Computerspiele, in deren magische Welt er gern eingetaucht wäre und "seinem Denken in Japans Seele". (Titelbild)

Der Betrachter verfällt in tiefes Schweigen, das "viel ernsthafter und tiefer über Schönheit, Klage und Wut spricht als die Hundertausende von Worten, die über sie gesprochen wurden". Insofern soll die Betrachtung dieser Landschaften ein inneres Gleichgewicht wieder herstellen.

Die kleineren Formate treten immer zu zweit auf: Das erste Bild als sog. Erinnerungslandschaft, das zweite "Nachbild" hat soz. eine spiegelverkehrte Wirkung mit der Umkehrung von Farbwerten und der Betrachtung. "Eine Erinnerung wird wach, verändert sich, verblasst und wird vage."

Der japanische Künstler Jumpei Uchida studierte Architektur in Japan, kam nach Deutschland und begann 2014 seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in München.

Neben Inspirationen aus kindlichen Erinnerungen schöpft der Maler seine Sujets aus den sog. Exoplanet-Studien. Der Begriff "Superhabitable planet" bedeutet dort, dass es andere Planeten geben könnte, die besser für die Evolution und die Entwicklung von intelligentem Leben geeignet wären als die Erde.

Wenn er ein großes Bild malt, denkt Uchida auch an Mark Rothko, der maßgeblich den Abstrakten Expressionismus und die Farbfeldmalerei prägte und seiner Einstellung zu den eigenen Werken nahekommt. Rothko wurde bekannt durch seine großformatigen Ölgemälde. Die nahe Betrachtung und die intensive Betrachter-Bild-Beziehung sollte durch eine rein auf die Wirkung der Farbe ausgerichtete, nicht figurative Malerei erreicht werden: "Ein Bild lebt in Gemeinschaft, indem es sich in den Augen des einfühlsamen Betrachters entfaltet und dadurch in ihm auflebt. Es stirbt, wenn diese Gemeinschaft fehlt. … Bilder müssen geheimnisvoll sein."